Im Einsatz für einen zukunftsfesten Wald

Pflanzaktion der Initiative Soonwald e.V. im Binger Wald


Gemeinsam im Einsatz für den Soonwald: Mitglieder des alten und des neuen Vorstandes der Initiative Soonwald e.V.

Es ist nicht die erste Partnerschaftsfläche, die von Aktiven der Initiative Soonwald betreut wird. Die gute Zusammenarbeit mit Landesforsten hat sich schon im „Großen Soon“ bewährt. Jetzt gab es einen neuen Arbeitseinsatz im Binger Wald, in der Nähe der Salzkopf-Höhe, nahe Waldalgesheim. Der Salzkopf ist mit gut 627 Metern die zweithöchste Erhebung im Binger Wald. Was viele nicht wissen, auch der Binger Wald ist genauso wie der Lützelsoon, der „kleine Soonwald“, ein Teil des Soonwaldes. 

Waldumbau in Zeiten des Klimawandels

Es gibt zahlreiche Ideen unseren Heimatwald in Zeiten von Klimawandel und Artensterben widerstandsfähiger zu machen. Ein erfolgversprechendes Konzept davon ist, in älteren Fichtenmonokulturen, schon vor deren Ernte, den Waldumbau zu starten. Dazu werden geeignete Baumsetzlinge – nicht wie früher in Reihen – sondern in kleinen Gruppen, sogenannten „Klumpen“ unter die Fichten gesetzt. Dieser Waldkindergarten muss gegen Wildverbiss geschützt und in den ersten Jahren auch gepflegt werden. So kann sich eine neue Waldgeneration schon vor dem Fällen der Nadelbäume entwickeln. Besonders geeignet für diese Methode sind einheimische Baumarten, die sich als klimaverträglich erwiesen haben und die in ihrer Jugend den Schatten der Fichten verkraften. Dazu gehören unter anderem Elsbeeren und Winterlinden. Die Elsbeere ist einer der selteneren Baumarten in Deutschland. Das ist erstaunlich, denn die Elsbeere ist ein Tiefwurzler und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Außerdem kommt sie gut mit Trockenheit und Wärme zurecht. Das macht die Elsbeere zu einem Zukunftsbaum der Extraklasse. Auch die Winterlinde bringt in Zeiten des Wandels gute Eigenschaften mit. Sie verkraftet mäßige Trockenheit und sie erträgt auch schattige Standorte. 

Start des Langzeitprojektes: Ende November

Beim ersten Arbeitseinsatz Ende November wurden mehrere Hundert Bäumchen gesetzt. Ermöglicht wurde das durch eine großzügige Spende des Vereins. Weitere Pflanzungen sollen folgen. Wie alles im Wald braucht auch diese Initiative Zeit und Geduld.

Da ist an erster Stelle der Nahewein, der längst kein Geheimtipp der Experten mehr ist. Er wächst in anerkannten Spitzenlagen für Rot- und Weißweine. Die Bergrücken des Soonwaldes schützen gen Norden wie eine grüne Kappe die Weinhänge des Nahetales. Die ausgedehnten Laubwälder bringen frische sauerstoffreiche Luft zu den Kurstädten Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Sobernheim. So können die Gäste den Besuch der drei Kurbäder mit einem Besuch des urigen Waldgebietes verbinden.
Im Soonwald waren der Schinderhannes und der Jäger aus Kurpfalz zuhause. Hier fühlen sich Hirsche genauso wohl wie die scheue Wildkatze, die keine Straßen mag. Noch hat der Soonwald nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben. Aber man kann ihnen nachspüren. Die alten Gemäuer tief im Wald und die vielen Schlösser und Burgen erzählen von Kelten, Römern und vom Mittelalter.
Doch auch in der Moderne hat diese Landschaft ein großes Epos hervorgebracht. Die Fernsehserie „Heimat“ führt die Geschichte einer Familie vor Augen, die im Hunsrückdörfchen „Schabbach“ (Woppenroth) beginnt. Noch heute kann man die Filmkulissen in verschiedenen Dörfern der Hochebene wiederentdecken. Der Wechsel von Landschaft und Klima auf engem Raum spiegelt sich auch in einer großen Artenvielfalt der Fauna und Flora. Im Naturpark Soonwald-Nahe finden sich so unterschiedliche Lebensraumtypen wie blütenreiche Waldwiesen, Moore, Schieferstollen, Wachholderheiden, Streuobstbestände, naturnahe Bachläufe, Flussauen, Trockenrasen und Weinbergsbrachen mit üppigen Orchideenbeständen.
Wein und Wald sind in unserem Naturpark eine spannungsreich Verbindung eingegangen. Neugierig geworden? Besuchen Sie de Naturpark Soonwald-Nahe

Bei Rückfragen:

Robin Feldmann
Forstamt Boppard
Forstrevier Jägerhaus-Lauschhütte
Stadtverwaltung Bingen am Rhein

Burg Klopp
55411 Bingen am Rhein
Tel. 0152 28850280
robin.feldmann@wald-rlp.de
www.bingen.de